Besessenheit und Burnout – die Schönheit der Welt
Besessenheit und Burnout – die Schönheit der Welt, Fabien Dupoux`
In der westlichen Welt schien sie im postindustriellen Zeitalter fast verschwunden: physische Arbeit. In Wirklichkeit verbrauchen sich Menschen nach wie vor bis zur völligen Verausgabung, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Der französische Fotograf Fabien Dupoux macht sich immer wieder auf den Weg, um diese Welt in allen Kulturkreisen wiederzufinden. Das Ergebnis sind beeindruckende Fotodokumentationen aus einer harten Welt voller „Handarbeit“, deren Faszination sich kaum ein Betrachter entziehen kann. Dank der Internet-Galerie GALLMO könnten die Reprints ausgewählter Fotografien Fabien Dupoux`- in limitierter Auflage – nun auch bald in ihrer Wohnung oder ihren Geschäftsräumen hängen.
Zwischen Ruß, Maschinenöl und Schwefeldämpfen verbrauchen sich Menschen in Werkshallen, Steinbrüchen oder Industrielandschaften. Die Körper sind gezeichnet von diesen auszehrenden Tätigkeiten, ihre Gesichtern oft angestrengt und müde. Hier ist alles Handarbeit. Eine harte Welt, in der Besessenheit und Burnout regieren und sich alles im starken Kontrast zur Schönheit der Natur vollzieht. Und doch geht von den Fotografien des Franzosen Fabien Dupoux eine Faszination aus, der sich kaum ein Betrachter entziehen kann. Seine Bilder leuchten, sie sind beeindruckend real und – wie es ein anonymer Bewunderer ausdrückte „besonders nah, ja verdammt nah sogar.“
Der 38-Jährige Franzose, dessen Großväter Bauern und dessen Vater Industriearbeiter war, hat sich eine Faszination für körperliche Arbeit bewahrt. Als Lehrer hatte er jahrelang das Gefühl noch nicht auf seiner eigentlichen Mission, noch nicht am richtigen Platz zu sein. Dann entdeckte er mit 27 Jahren den Industriehafen von Marseille, machte seine ersten Fotos und hat seitdem die Kamera nicht mehr aus der Hand gelegt.
Seit acht Jahren bereist Fabien Dupoux die Welt. Er war an Schwefelminen und gigantischen Müllhalden in Indonesien, er hat Granitsteinbrüche und Schiffsfriedhöfe in Indien besucht und in Mexiko, wo er seit sieben Jahren lebt, ist er in die Welt von Schlachthöfen und Eisengießereien eingetaucht.
Mitgebracht, hat der Autodidakt Bilder, die einen nicht mehr loslassen. Im Zentrum der Aufnahmen – die meisten von ihnen in Schwarz-Weiß – steht der Mensch, als ein Tier in seinem natürlichen Lebensraum. Etwas Konkretes zeigen will Dupoux dabei nicht. Ihm, der seine Arbeitsreisen ganz spontan beginnt, geht es eher darum in eine Welt einzutauchen als etwas aus einer Welt herauszuzerren. Beim Betrachten seiner Fotos kann man sich vorstellen, dass sie ein Geschenk jener Menschen sind, mit denen er in Kontakt getreten ist, mit denen er gelebt hat. Ganz am Ende, so Fabien Dupoux gehört das Bild dann natürlich dem Betrachter. Alles, was man auf seinen Fotos sieht, ist ungestellt. Angefangen von dem jungen Inder, der mit einer schmalen Stange einen riesigen Granitquader hebelt- Dupoux`Lieblingsbild – bis zu den Schwefelmineros, die vor Dampfwolken ihre heiße Fracht schultern und dem Gießer, der zwischen Spänen, Öl und Eisengebilden eine Pause macht.
Unerkannt ist Fabien Dupoux mit seinen beeindruckenden Dokumentationen nicht geblieben. Schon seine erste Arbeit, über den Hafen von Marseille, realisiert mit einer analogen Kamera (Argentic) schaffte es 2005 in eine Ausstellung in die Zeitung „Mareille l’Hebdo“ und somit in eine größere Öffentlichkeit. Seitdem wurden seine Bilder in verschiedenen Ausstellungen in 54 Ländern – unter anderem in der Nationalbibliothek von Mexiko – präsentiert. Er schaffte es ins berühmte Cuartoscuro-Magazin und gewann den renommierten Gilberto Gallardo-Preis.
Dank GALLMO, der Internet-Galerie für Fotokunst kann man sich die bewegenden Fotografien von Fabien Dupoux nun auch an die Wohnzimmer- oder Bürowände holen. GALLMO sucht und findet immer wieder internationale Fotokünstler, die eine eigene Bildsprache und Ausdruckskraft entwickelt haben. Und wie auch von anderen nationalen oder internationalen Künstlern, bietet GALLMO von Fabien Dupoux`Serie exklusive Prints im Großformat an. Die Bilder gibt es nur in einer streng limitierten Auflage. Sie sind signiert und nach Wunsch auch gerahmt. Man wählt ein Motiv und hat schon wenige Tage später seine Wohn- oder Geschäftsräume nachhaltig verschönert.
Wir haben mit Fabien Dupoux gesprochen und lassen nun noch ihn selbst über seine Fotokunst zu Wort kommen:
Fabien, wann hast du gewusst, dass du professioneller Fotograf werden willst?
Bis vor vier Jahren hab ich als Lehrer gearbeitet. Und dann hat die Kamera mir die Möglichkeit eröffnet diesem Schicksal zu entfliehen.
Der Mensch als hart arbeitendes „Tier“. Dieses Thema scheint dich nicht mehr loszulassen?
Mein Fotografieren hat mit der Darstellung der Hafenarbeiter von Marseille überhaupt erst begonnen. Damit ist es das Essentielle, was mich mit der Fotografie verbindet.
Eine pittoreske Welt. Warum sind die Fotos, außer einer weniger Ausnahmen nicht in Farbe?
Wenn ich die Welt sehe, dann sehe ich vor allem das Licht. Wenn in meine Fotos Farben kommen, hab ich das Gefühl, dass ich das verliere, was ich gesehen habe, als ich die Fotos gemacht habe. Vielleicht wäre mit Farbe alles ein bisschen einfacher. Die Art und Weise der Betrachtung ist so, wie die allgemeine Lebensweise extrem schnell geworden. Bunte Bilder zu sehen ist einfacher, denn das entspricht unseren normalen Sehgewohnheiten. Doch ich verliere mit den Farben etwas. Wenn du am emotionalen Teil der Fotografie interessiert bist, wenn du etwas ästhetisieren willst, dann verbirgt sich unter den Farben das Wichtige.
Möchtest du mit deinen Fotos eine politische, spirituelle oder religiöse Nachricht vermitteln?
Ich hoffe schon. Aber das ist an sich keine entscheidende Frage für mich. Das Foto gehört letztlich dem Betrachter. Das Einzige, was ich vielleicht zeigen will, ist, dass die globale Wachstumsspirale absurde Phänomene hervorbringt. Die Welt scheint verrückt geworden zu sein. Und ich habe oft einfach das Gefühl den Kontakt zur modernen Welt verloren zu haben. Ich bin mir sicher, dass wir glücklicher wären, wenn wir mehr lieben und weniger konsumieren würden. Die Wirkung meiner Bilder entfaltet sich vor allem, wenn man sie in einem globalen Zusammenhang sieht.
Wie findest du deine Motive und planst deine Reisen? Gibt es einen Arbeitsplan?
Meine Reisen haben alle einen poetischen Anstrich. Planung gibt es keine. Oftmals kaufe ich mir das Flugticket eine Woche bevor es losgeht. Mit den Gefahren werde ich dann erst vor Ort konfrontiert. Und ich muss auch vor Ort sehen, wie ich mit den Menschen in Kontakt komme. Ich habe oftmals den Eindruck, dass uns die Globalisierung immer weiter voneinander entfernt. Fotos machen heißt für mich eher andere Menschen treffen, in andere Kulturen eintreten, emphatisch zu sein, mit der Welt die mich zu diesem Zeitpunkt gerade umgibt.
GALLMO Pressetext
Autor: Christian Henkel
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